Shanti ist eine registrierte (unter der Nr.2179; 1997), regierungsunabhängige Nonprofit-Organisation, die 1997 in Pondicherry gegründet wurde.
Shanti nimmt sich der Wohlfahrt der Kinder, insbesondere der Mädchen, an und widmet sich der Verbesserung der Lage der Frauen. Es ist vorgesehen, diese Institution den Nutzniesserinnen zu übergeben, damit sie diese selbst verwalten und führen.
Kindern Schulbildung ermöglichen
Hier in Indien sind Grundkenntnisse in Englisch absolut notwendig, denn es ist die einzige Sprache, die alle Völker der verschiedenen Gebieten Indiens zusammenhält. Wer Englisch kann, findet leichter Zugang zu Arbeit, egal auf welchem Gebiet.
Shanti begann mit vier Mädchen, die im Jahr 1997 zur Ausbildung an eine englische Schule in Pondicherry vermittelt werden konnten. Heute (2015) haben wir mehr als 130 Kinder in die verschiedenen Schulen einweisen können. Diese Kinder sind alle aufgeweckt, sensibel und kreativ. Jeden Tag kommen sie nach der Schule um 16 Uhr fröhlich zu Shanti in den Nachschulunterricht. Von Montag bis Freitag zwischen 17 und 20 Uhr nehmen sich qualifizierte Lehrkräfte ihrer an und unterstützen sie bei den Schulaufgaben.
Die Hauptziele von Shanti
• Den Mädchen, die Freude am Lernen haben, aber aus benachteiligten Familien stammen, eine Schulbildung ermöglichen.
• Frauen in Schwierigkeiten (meist alleinstehende Mütter) zu einer besseren Zukunft in grösserer wirtschaftlicher Unabhängigkeit verhelfen, indem wir für sie kleine Teilzeitarbeiten schaffen oder/und sie mit dem Nötigsten an Nahrung, Kleidern und einem Dach über dem Kopf versorgen.
Unterstützung der Frauen
Wer Indien kennt, ist immer wieder erstaunt über die Stärke, die Geduld, den Fleiss und die Toleranz, die unter den Frauen der armen Bevölkerungsschichten verbreitet sind. Dabei ertragen sie unzählige körperliche und geistige Leiden und nehmen die Bürden ihrer Familie auf sich. ‚Shanti‘ hat bisher vielen Frauen und ihren Familien geholfen, ist auf ihre verschiedenen Nöte eingegangen und hat diverse Probleme geklärt. Um nur einige Beispiele zu nennen; Hilfe beim Bau von Hütten aus Kokosnussblättern, Anschluss an das Elektrizitätsnetz, Versorgung mit Grundgeräten wie Kochherde, Küchenutensilien, Ventilatoren, Fahrräder usw.; aber auch finanzielle Hilfe bei der Tilgung von Schulden (hohe Verzinsung!) und bei der Gründung von kleinen Unternehmen, die wenig Investitionen erfordern,wie etwa Verkaufsstände für Kokosnüsse, Brennholz, Gemüse, lmbisse…
Feststellung:
Das Selbstvertrauen der Kinder und die Selbstachtung der Frauen im Umkreis von Shanti sind dank unserer Arbeit bedeutend gewachsen. Sie haben jetzt die Gewissheit, dass man sich um sie kümmert und sie respektiert.
Shanti dankt der Familie, den Freunden und allen, die an unsere Sache glauben und sie unterstützen.
Kinderkrippe
Auf ganz natürliche Weise kam die Kinderkippe zustande. Es begann mit einigen wenigen Kleinen, deren Mütter zur Arbeit mussten (als Hausangestellte, im Strassenbau oder im Häuserbau usw.). Nach und nach kamen immer mehr Kinder hinzu und die Krippe bekam den Namen Joy Nivas (Haus der Freude). Heute sind es 50, aufgeteilt in drei Altersgruppen. Bei der Aufnahme der Kinder wird den Mädchen stets der Vorzug gegeben.
Sie kommen morgens um 8.30 Uhr früh, spielen, lernen das Alphabet, die Zahlen und Kinderreime. Dann erhalten sie einen Pausenimbiss, hören Geschichten, modellieren mit Ton, zeichnen und basteln bis sie um 12.30 Uhr mittags nach Hause entlassen werden.
Kostenlos verteiltes Schulmaterial
Neben der Ermöglichung des Schulbesuchs für die Kinder der Armen, besorgt Shanti jedes Jahr neue Bücher, Schreibhefte, Schuluniformen usw., und verteilt diese an die Kinder der Nachbarschaft, die sich diese Dinge nicht leisten können.
Sonntägliche Zusammenkünfte
Die sonntäglichen Zusammenkünfte wurden eingeführt, um eine engere Beziehung zu den Dorfkindern und ihren Familien zu entwickeln. Vor allem aus dieser Gruppe werden jedes Jahr die Kinder ausgewählt, denen Shanti den Eintritt in die englischen Schulen ermöglicht. Die Höhepunkte der sonntäglichen Zusammenkünfte sind:
– Vermittlung von Englischkenntnissen und Allgemeinwissen
– Spiele im lnnern des Gebäudes und im Garten
– Organisieren von Workshops für Tanz, Theaterspiel, Malen usw.
– Eine ausgeglichene Mahlzeit vor dem Abschiednehmen.
Medizinische Fürsorge und Ernährung
Jedes Kind wird medizinisch beaufsichtigt und regelmässig untersucht. Eine Ärztin kommt zweimal im Monat zu Shanti und registriert die Werte säuberlich im persönlichen Büchlein jedes Kindes. Falls nötig, wird es ins Spital zur Behandlung gebracht. Auf gute Ernährung im Sinne von ausgeglichenem und vitaminreichem Essen legen wir speziellen Wert, so dass sowohl für die Kinder wie die Mütter gut gesorgt ist.
Feste und Geburtstage
Die wichtigen Feste, wie etwa Deepavali, Pongal, Ganesh Puja, Weihnachten, Ostern, der Kindertag usw. werden unter lebhafter Beteiligung aller Kinder gefeiert. Wir organisieren einfache Spiele, bei denen es kleine Preise zu gewinnen gibt. Hat ein Kind Geburtstag, bekommt es ein neues Kleid und wird mit einer Kinderparty gebührend gefeiert.
Die Abteilung für Handarbeiten
Für arbeitslose Frauen haben wir einen Handarbeitskurs ins Leben gerufen, bei dem sie nähen, sticken, häkeln usw, lernen. Dies verschafft ihnen die Basis für eine wirtschaftlich bessere, freiere Zukunft, denn neben der angemessenen Bezahlung, die sie erhalten, fühlen sich die Frauen sehr wohl in unserer Umgebung, wo sie freundlich behandelt und nicht ausgebeutet werden. Sie spüren: hier herrscht ein Klima der Freiheit, in dem sie beschützt und geleitet werden.
Die Geschichte und Entfaltung von Shanti sind ungewöhnlich, da niemand voraussah, dass es eine registrierte Organisation würde. Daniela hat sich 1996 in Pondicherry niedergelassen, während Debiprasad seit 1968 hier ansässig ist. Da unzählige Frauen und Kinder im Elend leben, kam es spontan sie zu unterstützen. Dies wurde nicht mit der Haltung von “Almosen” getan, sondern eher im Sinne von “Austausch”, da es immer etwas zu lernen gibt von den Anderen. Sie begannen mit einer Frau und ihren zwei Töchtern, dann wurden es vier, sechs und die Anzahl stieg. Zu Beginn fanden die Tätigkeiten in der Wohnung statt in der sie leben. Als der Platz viel zu klein wurde, mussten sie ein witeres Haus mieten um diese Arbeit mit Frauen und Kindern fortzusetzen.